Close

Unternehmensbewertung

 

Unternehmensbewertungen in Start-ups

Wo zu beginnen und auf wessen Rat zu hören ist

Wir haben viel über die Bedeutung der Bewertung Ihres Unternehmens gesprochen. Wenn Sie den Wert von heute kennen, können Sie den Wert von morgen bestimmen. Die meisten Bewertungsmodelle basieren jedoch auf historischen Umsatzzahlen und harten Fakten – die ein Start-up-Unternehmen schwerlich beisteuern kann. Bei reifen Unternehmen wird eine normale Bewertung auf Grundlage von Gewinn vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen auf Sachanlagen und Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände (EBITDA) vorgenommen. Aber Start-up-Unternehmen befinden sich normalerweise in einer sehr instabilen Phase, was den Umsatz anbelangt. Wie gehen Sie also vor, um ein Start-up-Unternehmen zu bewerten?

Kurze Zusammenfassung der Grundlagen

Es gibt einige verschiedene Faktoren, die bei der Bewertung eines Start-up-Unternehmens Berücksichtigung finden sollten. Faktoren, die zu einer höheren Bewertung führen, sind Gleichgewicht von Angebot und Nachfrage, gut funktionierende Vertriebskanäle und ein guter Ruf des Gründers. Andere Faktoren, die zu einer schlechteren Bewertung führen, sind geringe Gewinnspannen, ein hoher Wettbewerb und ein Management ohne Erfahrung. Sogenannte Pre-Revenue-Bewertungsmodelle sind von entscheidender Bedeutung für Start-up-Unternehmen, da die meisten von ihnen zu Beginn keinen Umsatz generieren – und erst recht keinen Gewinn. Sehr häufig ist eine Bewertung vorzunehmen, wenn die Unternehmer Kapital durch Anleger in die Firma einbringen wollen. Hier ist zu berücksichtigen, dass Firmeninhaber generell an einer möglichst hohen Bewertung Ihres Unternehmen interessiert sind, während Anleger nach der niedrigstmöglichen Bewertung Ausschau halten, um eine möglichst hohe Kapitalrendite (ROI) zu erzielen.

Blick auf Ihr Unternehmen

Der häufigste Bewertungsrahmen ist eigentlich die Kombination mehrerer verschiedener Modelle, mit der ein sinnvoller Mittelweg gefunden wird. Da Start-up-Unternehmen normalerweise nicht über historische Zahlen verfügen, auf die zurückgegriffen werden könnte, basieren die Modelle auf gut fundierten Vorhersagen. Das erste nützliche Modell ist die Bewertung nach vergleichbaren Transaktionen (Comparable Transactions). Ermitteln Sie, welchen Wert einander sehr ähnliche Unternehmen in Ihrer Branche und Ihrer Region haben.

Blick in die Zukunft

Ein zweites, häufig verwendetes Bewertungsmodell für Start-up-Unternehmen ist die Berkus-Methode, entwickelt vom Business-Angel-Investor Dave Berkus. Sie stellen zunächst an sich selbst die Frage, ob Sie glauben, dass Ihr Unternehmen nach fünf Geschäftsjahren einen Umsatz von 20 Mio. Dollar erreichen kann. Wenn Sie dies bejahen, betrachten Sie die folgenden Faktoren: attraktive Geschäftsidee, vorhandener Prototyp, Qualitätsmanagement, strategische Beziehungen und Produktoffensive. Das Modell zeigt deutlich, wie Bewertungen von Start-up-Unternehmen auf der Prognose künftiger Entwicklungen aufbauen.

Behalten Sie Ihr Scoreboard im Auge

Ein anspruchsvollerer Ansatz der Bewertung eines Start-up-Unternehmens ist das Scorecard Valuation Model. Bestimmen Sie einen Anfangswert für Ihr Unternehmen und passen Sie ihn anhand von zwölf Risikofaktoren an. Zu diesen Faktoren gehören Unternehmensphase, Herstellungsrisiken, Technologierisiken und potentiell lukrativer Ausstieg. Diese Faktoren werden entsprechend ihres Einflusses auf den Gesamterfolg Ihres Unternehmens modifiziert und gewichtet.

Eine Bewertung ist stets ein guter Ansatzpunkt, wenn Kapital akquiriert werden soll. Sie hilft Ihnen, einen objektiven Blick auf das Unternehmen zu werfen und ermöglicht es Ihnen, Ihre Argumente auf Zahlen zu stützen. Zusammenfassend ist zu sagen, dass eine Bewertung niemals in Stein gemeißelt ist. Sie können stets Ihre Bewertung beeinflussen, ganz besonders als Start-up-Unternehmer.

 

Company valuation

 

Die Bedeutung von Unternehmensbewertungen in kleinen Unternehmen

Erfahren Sie Ihren Wert von heute – bestimmen Sie Ihren Wert von morgen

Es ist ein verbreiteter Irrtum unter Firmeninhabern, dass man den Wert seines Unternehmens nur kennen müsse, wenn man sich mit Verkaufsabsichten trägt. Aber fragen Sie sich selbst: Besitzen Sie das ganze Unternehmen oder nur einen Teil davon? Möchten Sie eines Tages in den Ruhestand gehen? Planen Sie ein Wachstum Ihres Unternehmens? Falls Sie auf eine dieser Fragen mit „ja“ antworten, sollten Sie es zu schätzen wissen, dass Sie den Wert Ihres Unternehmens kennen.

In vielen Fällen verstehen jedoch viele Firmeninhaber die Bedeutung der Bewertung Ihres Unternehmens zu spät. Besonders kleine und mittlere Unternehmen sind davon betroffen. Die Auffassung, dass eine Bewertung komplex, teuer und zeitaufwendig ist, ist einer der Gründe, warum Unternehmer dazu neigen, eine Bewertung hinauszuschieben. Aber wenn Sie damit zu spät beginnen, haben Sie wenig oder keine Chancen, vor einem entscheidenden Zeitpunkt den Wert Ihres Unternehmens zu steigern.  Entscheidende Zeitpunkte können beispielsweise Investitionsbedarf, die Aufnahme neuer Eigentümer oder die Veräußerung Ihres Unternehmens sein.

Wo befinden Sie sich jetzt und wohin wollen Sie?

Eine Unternehmensbewertung vermittelt Ihnen eine ziemlich solide Vorstellung über den derzeitigen Zustand Ihres Unternehmens, aber auch einen Einblick, in welche Richtung es sich entwickelt. Das Wissen darüber, welche Bereiche der Verbesserung bedürfen, um den Wert zu steigern, ist ein äußerst wertvoller Teil der Unternehmensbewertung, der häufig vergessen wird. Da viele Firmeninhaber eine Unternehmensbewertung erst dann durchführen, wenn sie sie brauchen, haben sie wenig Spielraum zur tatsächlichen Verbesserung der Ergebnisse. Eine Bewertung Ihres Unternehmens kann aufzeigen, welche Bereiche verbesserungsbedürftig sind und kann somit als Grundlage für strategische Entscheidungen dienen, die die Entwicklung und Optimierung Ihres Unternehmens zum Ziel haben.

Zur Sache

Üblicherweise werden Bewertungen in Verbindung mit dem Verkauf/Kauf eines Unternehmens vorgenommen. Dennoch gibt es auch andere Szenarien, bei denen eine Bewertung erforderlich ist. Wenn wir persönliche Angelegenheiten wie Scheidung oder Ruhestand außer Acht lassen, bleiben immer noch mehrere Geschäftssituationen, in denen eine Bewertung essentiell ist. Wenn Ihr Unternehmen groß genug ist, könnte die Notierung an einer Börse infrage kommen, was bedeutet, dass es  von entscheidender Bedeutung ist, einen Preis festzusetzen, den der Markt als fair betrachtet und somit akzeptiert. Wenn Sie eine Erklärung zur Erbschaftsteuer oder Schenkungsteuer einreichen müssen, gibt eine Unternehmensbewertung den Wert Ihres Eigentümeranteils an und bestimmt die Höhe künftiger Zahlungen.

Wollen Sie einen guten Preis oder einen Superpreis?

Eine Bewertung Ihres Unternehmens kann der Unterschied zwischen einem guten Preis und einem Superpreis sein. Sie kann ihnen helfen, für Verhandlungen den Tiefst- und/oder den Höchstpreis zu setzen. Indem Sie sich genügend Zeit nehmen, um die Resultate Ihrer Bewertung zu verbessern, kann sich der Preiszettel während eines Verkaufsprozesses erheblich verändern. Nicht unerwähnt bleiben soll an dieser Stelle, dass eine Unternehmensbewertung während einer Verhandlung zwar eine unschätzbare Hilfe ist, die Verhandlung selbst aber nicht ersetzt. In einer idealen Situation bewerten Sie Ihr Unternehmen jedes Jahr, um die Wertentwicklung Ihres Unternehmens kontinuierlich verfolgen zu können. Das versetzt Sie in die Lage, die Wirkung Ihrer wertschöpfenden Maßnahmen zu sehen. Wenn Sie Ihr Unternehmen wertschätzen, sollten Sie den Wert Ihres Unternehmens kennen.

 

 

Langfristiger Geschäftswert in kleinen Unternehmen

Sind Sie dem Markt oder der Gesellschaft zu Diensten? Können Sie beides?

Man kann mit ziemlicher Gewissheit sagen, dass die Wirtschaft heute auf die Erfüllung kurzfristiger Ziele ausgerichtet ist. Dieses Phänomen ist als Kurzfristigkeit bekannt. Kurzfristigkeit ist üblicherweise auf die Kenngröße „Gewinn je Aktie“ (EPS) fokussiert. Ein Grund für dieses Phänomen besteht darin, dass die meisten Aktionäre heute nicht Einzelpersonen, sondern eher Institutionen sind. Auch wenn Personen nach wie vor aktiv sind, sind sie doch nicht organisiert und verbleiben normalerweise passiv. Fast der gesamte Einfluss und die Macht liegen stattdessen bei Pensionsfonds, Hedgefonds und Investmentfonds. Das Vorhandensein verschiedener Finanzakteure sorgt im Allgemeinen für einen gesunden Wettbewerb und ist daher normalerweise eine Stärke des Kapitalmarktes. Aber wenn die am häufigsten von Managern gestellte Frage die ist, ob ein Erwerb den EPS in den ersten Jahren schwächen wird – dann haben wir ein Problem.

Performance gegen kurzfristige Maßnahmen

Durch das stete Fokussieren auf den kurzfristigen EPS verpassen viele Unternehmen die Möglichkeit zur Wertschöpfung. Es ist gezeigt worden, dass diskretionäre Ausgaben in Bereichen wie Marketing, Forschung und Entwicklung sowie Humankapital zugunsten der Erreichung kurzfristiger Ziele gekürzt worden sind. Manager neigen oftmals dazu, Preisnachlässe zu gewähren, um die Verkäufe des laufenden Quartals zulasten des nächsten anzukurbeln. Da die größte Macht bei verschiedenen Fondsmanagern liegt, werden letztlich kurzfristige Gewinne angestrebt. Mit diesem Fokus ist es unwahrscheinlich, dass diese Investoren Interesse an der Erarbeitung von Unternehmensrichtlinien oder der Beschäftigung mit Umwelt- und Sozialrisiken zeigen. Dieser Ansatz führt letztendlich dazu, dass alle Beteiligten das Nachsehen haben. Das Ergebnis ist eine Situation, in der Unternehmen entmutigt werden, nachhaltige Produkte und Richtlinien zu entwickeln, die die Gesellschaft voranbringen.

„Einfach“ passt nicht immer

Die Fachzeitschrift McKinsey Quarterly hat konstatiert, dass es keinen empirischen Beleg dafür gibt, einen gesteigerten EPS mit einem durch eine Transaktion erzeugten Wert in Verbindung bringen zu können. Auch wenn also viele Experten, Banker und Anleger lebhaft der Aussage zustimmen, dass kurzfristige EPS-Resultate in Bezug auf den Wert nicht von Bedeutung sind, ist dies immer noch ein Maßstab bei der Bewertung eines Unternehmens. Warum? Die Antwort scheint zu sein: weil es einfach ist. Da jeder das Konzept von EPS versteht, sind viele versucht, damit in der Aufsichtsratssitzung oder in verschiedenen Berichten Punkte zu sammeln. Der Druck, kurzfristig Resultate vorzuweisen, scheint dann zu entstehen, wenn sich ein Unternehmen in einem reiferen Stadium befindet und insbesondere dann, wenn Unternehmen durch Aufkäufe wachsen. Anleger sind stets auf der Suche nach wachstumsstarken Unternehmen, wo sich dann der Kampf abspielt.

Auswege aus dem Dilemma

Wie kann man diesem Dilemma entkommen? Vorschläge für Punkte, an denen man ansetzen könnte, sind Marktanreize und Transparenz. Ein Marktanreiz müsste darin bestehen, geduldiges, langfristig orientiertes Kapital durch Steuern, die von übertriebenem Handel abschrecken, oder durch Einführung einer Aktien-Mindesthaltefrist anziehen. Im Unternehmen selbst sollte der Aufsichtsrat die Manager ermutigen, die intelligente Abwägungen zwischen kurzfristigen Gewinnen und langfristiger Wertschöpfung treffen. Damit soll nicht gesagt sein, dass Kurzfristigkeit nicht gelegentlich effizient sein kann und dass Maßnahmen zur Wertschöpfung manchmal außerordentlich zeitraubend sind. Sie werden nicht in gleicher Weise generiert und sollten auch nicht immer gegeneinander gestellt werden. Ein Gleichgewicht zwischen den beiden führt zu einer gesünderen, stabileren Organisation. Ein Unternehmen sollte schließlich der Gesellschaft dienen, um Werte zu schöpfen. Die Aktionäre werden von dieser Mentalität profitieren, aber möglicherweise nicht sofort. Die Wertschätzung von langfristigem Wert ist der richtige Weg!

 

Valuation of business

 

Langfristige Wertschöpfungsstrategien in kleinen Unternehmen

Wie eine korrekte Bewertung die nächste Finanzkrise verhindern könnte

Kurzfristigkeit ist ein Begriff, mit dem das Verhalten beschrieben wird, sich in übertriebener Weise auf kurzfristige Resultate zulasten langfristiger Interessen und Wertschöpfung zu orientieren. Die Geschichte hat uns vielfach gelehrt, was passiert, wenn man den Fokus nur auf kurzfristige Resultate richtet. 2008 verliehen Banken – mit einem unbegrenzten Glauben an den Markt und den kontinuierlichen Anstieg von Häuserpreisen – Geld zu verlockenden Zinssätzen. Da man davon ausging, dass der Häusermarkt immerfort wachsen würde, nahmen die Banken an, dass ihre Kredite sicher wären. Aber durch die Verbindung von hochriskanten Schulden mit Wertpapieren und deren Verkauf an Investoren, die diese wiederum mit geliehenem Geld erwarben, wurde ein langfristiges Risiko für den ursprünglichen Geldverleiher geschaffen – die Bank. Als Hauskäufer schließlich ihre Schulden nicht mehr bedienen konnten, brach der Immobilienmarkt in den USA zusammen. Darlehen verloren ihren Wert, da der Wert der Immobilien unter den Wert des Darlehens fiel. Dies ist ein schlagendes Beispiel dafür, was durch das Fehlen einer genauen Bewertung angerichtet werden kann.

Geschichte wiederholt sich…

Dennoch hat die Geschichte eine Neigung, sich zu wiederholen. Diese Lektion in Kurzfristigkeit hätte man in den späten 1990er Jahren oder wenigstens zu Beginn des neuen Jahrtausends gelernt haben müssen. Auch die Dotcom-Blase war ein Resultat der Kurzfristigkeit. Banken und Anleger vergaßen das entscheidende Prinzip der Wertschöpfung. Eine Kennzahl, die aufgegeben wurde, war die Kapitalrendite (ROIC) und den ihr zugrunde liegenden Treiber. Aus ROIC sollen Rückschlüsse gezogen werden können, wie hoch der Ertrag eines Unternehmens im Verhältnis zu dem in sein Kerngeschäft investiertes Kapital ist. Die umfassenden Investments in internetbasierte Unternehmen in der zweiten Hälfte der 1990er Jahre schufen das „Der-Gewinner-bekommt-alles“-Gefühl, das Anleger dazu verführte, immer riskanter und spekulativer zu agieren. Anleger waren so sehr bestrebt, Anteile an allen schnell wachsenden neuen Technologieunternehmen zu erwerben, dass wenig bis keine Überprüfungen oder ordnungsgemäße Bewertungen vorgenommen wurden. Letztendlich wurde allen klar, dass diese Internet-Unternehmen nicht über den sensationellen Wettbewerbsvorsprung verfügten, den der Markt ihnen zugeschrieben hatte. Die Unternehmen kämpften vielmehr darum, auch nur einen moderaten ROIC zu erzielen, und im Ergebnis platzte die Dotcom-Blase.

…und wiederholt sich

Andere Beispiele, bei denen Kurzfristigkeit einen ganzen Markt zum Zusammenbruch gebracht hat, ist die ostasiatische Schuldenkrise Mitte der 1990er Jahre und die Katastrophe bei Spareinlagen und Krediten in den 1980er Jahren in den USA. Beide waren das Resultat hochriskanter Anlagestrategien, mit denen in kürzester Zeit ein Profit erzielt werden sollte. Kurzfristigkeit kann für einen Markt sehr destruktiv sein, wie die Geschichte mehrmals gezeigt hat. Wenn der Fokus auf kurzfristige Ergebnisse den Maßnahmen für langfristige Wertschöpfung entgegensteht, verschiebt sich das Gleichgewicht. In der Folge wird schließlich die Glaubwürdigkeit des Marktes erschüttert, was zu weniger Investments und, im schlimmsten Fall – zu einem weiteren Finanzkollaps führt.

Langfristigkeit ist ein Gewinner

Forscher sind sich nicht einig, warum Kurzfristigkeit auftritt. Einige verweisen auf unsere menschliche Natur, die nach sofortiger Bedürfnisbefriedigung strebe, andere geben der Gier die Schuld. Was immer auch die Gründe sind, die meisten Analysten stimmen darin überein, dass Kurzfristigkeit irrational ist und die Wirtschaft teuer zu stehen kommt. Die ökonomischen Gesetze bleiben stets in Kraft, weshalb eine gesunde und genaue Bewertung verhindert, dass Sie sich zu sehr in Marktrends und Gruppendenken verstricken. Strategien für langfristige Wertschöpfung dienen letztendlich nicht nur Ihrem Unternehmen, sondern auch dem Markt! Cash und Gewinne müssen erwirtschaftet werden, um Wert zu erzeugen. Auf Wachstum zuerst zu setzen – in der Hoffnung auf die Generierung von Cash und die Erwirtschaftung von Gewinnen –, ist viel riskanter, als in umgekehrter Reihenfolge vorzugehen.  Sie müssen sich die langfristige Entwicklung in glaubwürdiger Weise vorstellen können.

 

 

So steigern Sie den Geschäftswert Ihres kleinen Unternehmens

Sorgen Sie dafür, dass Ihr Unternehmen hervorsticht

Es gibt eine Unmenge an verschiedenen Bewertungsmodellen, von denen die meisten verschiedene Vor- und Nachteile in Bezug auf die Errechnung eines fairen und glaubwürdigen Wertes Ihres Unternehmens besitzen. Die Modelle haben jedoch eines gemeinsam: Wachstum und Rentabilität sind die wesentlichen Treiber für die Wertgenerierung. Ungeachtet dessen, ob das Bewertungsmodell direkt oder indirekt auf Wachstum und Rentabilität als Haupttreiber fokussiert, spielen sie im Bewertungsprozess stets eine große Rolle. Warum? Wenn Ihr Unternehmen beständig höhere Gewinne generiert als von Ihren Anlegern gefordert, erzeugt Ihr Unternehmen einen Wert, der wesentlich höher liegt als die Buchwerte Ihrer Bilanz. Wie können Sie also den Wert Ihres Unternehmens steigern? Das ist eine bedeutsame Frage, die wir hoffen, hier beantworten zu können!

Eine wertvolle Liste

Im Jahre 2017 veröffentlichte smallbiztrends.com einen Artikel über 10 Dinge, die Ihr Unternehmen wertvoller machen als die Ihrer Branchenkollegen (10 things that make your business more valuable than your industry peers). Zwei Hauptpunkte waren klar: Berechenbarkeit und Einzigartigkeit. Hier  die Liste mit ihren weiteren Aspekten:

 

  1. Wiederkehrende Umsätze
  2. Ein einzigartiges Produkt oder eine einzigartige Dienstleistung, die nur schwer zu replizieren ist
  3. Wachstum, insbesondere, wenn dieser über dem Branchendurchschnitt liegt
  4. Traditionelle Unternehmen, die jüngere, trendigere Unternehmen erwerben
  5. Standort
  6. Vielfalt
  7. Berechenbarkeit
  8. Ordnungsgemäße Buchführung
  9. Ein weiterer Verantwortlicher für die After-Sales-Tätigkeiten
  10. Zufriedene Kunden

Verfolgung Ihrer Ergebnisse

All diese Aspekte sind sehr wichtig, und, auch wenn einige sich überschneiden, alle ohne Ausnahme erwähnenswert. Eine andere interessante Beobachtung ist, dass alle Punkte eng mit Wachstum und Rentabilität verbunden sind. Wie bereits erwähnt – je länger Sie Ihre Bewertung vorbereiten müssen, umso mehr Kontrolle haben Sie über deren Ergebnisse.  Ihre Verbesserungen verfolgen zu können, ist ein ziemlich guter Grund, eine jährliche Bewertung vorzunehmen. Sehen Sie, wie Ihre Konversionsrate ansteigt, Ihre Kosten sinken und Ihre Produktivität wächst! Um Ihre Resultate über einen längeren Zeitraum zu betrachten, müssen Sie strategische Entscheidungen treffen. Auch wenn diese Liste wertvolle Strategien nennt, stehen andere Maßnahmen zu Gebote, die Sie ergreifen können, um den Wert Ihres Unternehmens zu steigern. Bewährte Skalierbarkeit, finanzielle Weitsicht und ein starker Wettbewerbsvorteil sind einige Anregungen. Schlüsselmitarbeiter im Unternehmen zu halten, ist ebenfalls eine gute Strategie, da dadurch Stabilität und unschätzbare Kompetenz gesichert werden.

Eine Bewertung verstehen

Aus einer reinen Bewertungsperspektive sind die interessantesten Aspekte wiederkehrende Umsätze, Berechenbarkeit, ordnungsgemäße Buchführung und Wachstum. Die anderen in dieser Aufstellung erwähnten Tätigkeiten werden diese Haupttreiber erzeugen. Die Liste vermittelt ein ziemlich gutes Verständnis, welche Aktionen unser Bewertungsmodell berücksichtigt, um Wachstum und Rentabilität zu betonen. Es versteht sich von selbst, dass ein Käufer bereit ist, mehr zu zahlen, wenn er wachsende Erträge sieht, da daraus eine stabilere Zukunft abgeleitet werden kann. Sorgen Sie dafür, Ihre Handlungen an Ihren wertschaffenden Zielen zu orientieren, die Aufgabe der dafür am besten geeigneten Person zu übertragen und stets einen Plan B zu haben! Diese Listen helfen Ihnen beim Aufbau eines stärkeren und wertvolleren Unternehmens. Die Schlüsselelemente für die Wertsteigerung sind 1) Erträge, die die Kapitalkosten übersteigen, 2) Übertreffen der in den früheren Bewertungen implizierten Erwartungen und 3) Wachstum nur dann, wenn die Erträge über den Kapitalkosten liegen, d. h. der Fokus sollte zuerst auf Rentabilität liegen und erst dann auf Wachstum. Verdienen Sie sich Ihr Recht auf Wachstum! Regelmäßige Bewertungen dienen dem Zweck, Ihnen bei der Verfolgung Ihrer Ergebnisse zu helfen.

 

 

Unternehmensbewertungen in kleinen Unternehmen vor dem Verkauf

Weit voneinander entfernt oder ähnlicher als wir denken?

Frühere Beiträge haben gezeigt, dass es eine Unmenge verschiedener Strategien und Modelle für die Bewertung von Unternehmen gibt, unter denen man seine Wahl treffen kann. Einige schauen eher in die Vergangenheit, andere in die Zukunft, einige werden ihre Zahlen abwerten, andere lassen sie gut aussehen. Manchmal vielleicht zu gut. Die Zahlen zu sehr zu frisieren, ist mit Risiken verbunden, insbesondere, wenn Sie sich in Verhandlungen zum Verkauf Ihres Unternehmens befinden.

Sich selbst mit anderen vergleichen und sich darin verstricken

Die Mehrzahl der Diskussionen über die Zurschaustellung guter Zahlen dreht sich um die Anwendung relativer Benchmark-Bewertung. Die Verwendung des Benchmark-Bewertungsmodells kann sich von Jahr zu Jahr erheblich unterscheiden. Das Modell fußt darauf, für eine Branche einen Durchschnitt zu finden, indem Unternehmen miteinander verglichen werden, und dann diesen Durchschnitt zur Bestimmung eines relativen Werts zu verwenden.  Wenn eine bestimmte Branche ein gutes Jahr unter ungewöhnlichen Umständen hatte, wird die relative Bewertung hoch ausfallen. Wenn man dann im nächsten Schritt ein Kurs-/Gewinnverhältnis oder einen EBIT-Multiplikator ohne jegliche Bereinigung einbezieht, ist es unausweichlich, dass eine höhere Verhältniskennziffer für einen höheren Wert Ihres Unternehmens sorgt. Man kann sich im Verkaufsprozess leicht darin verstricken, positive Trends zusätzlich hervorheben zu wollen. Der Käufer ist natürlich an einem grundsätzlich gesunden Unternehmen interessiert. Diese Faktoren treiben den Verkaufswert nach oben, was dem Verkäufer zum Vorteil gereicht. Aber hat das Schönen der Zahlen auch einen Preis?

Die Kosten aufgehübschter Zahlen

Zunächst kann das Aufhübschen Ihrer Zahlen rechtliche Konsequenzen haben. Wenn ihre Zahlen aus den Vorjahren durch aggressive Bilanzierungspraktiken bei Erträgen oder Aufwendungen aufgeblasen werden, kann die Genauigkeit der Bewertung darunter leiden. Neben rechtlichen Schritten kann dies zu Diskussionen innerhalb der Branche und einem allgemeinen Misstrauen führen.

Zum anderen ist uns allen der grundlegende Grundsatz der Bilanzierung vertraut – die Zahlen müssen am Ende aufgehen. Die Erträge und Aufwendungen sollten auf lange Sicht dem Cashflow entsprechen. Jedwede Differenzen hätten ihre Ursache in Rückstellungen und Wertberichtigungen, um die erworbenen Erträge oder entstandene, aber noch nicht erfasste Aufwendungen auszugleichen. Diese Effekte treten zu verschiedenen Zeiten auf und gleichen auf lange Sicht die Zahlen aus. Aus diesem Grund führen heute aufgebauschte Erträge unweigerlich zu morgen unterschätzten Erträgen. Darüber hinaus enthalten viele Akquisitionsverträge Klauseln. Eine dieser Klauseln könnte zusätzliche Zahlungen an die künftige Wertentwicklung knüpfen. Wenn die Zahlen allzu sehr aufgehübscht sind und daher mehr versprechen, als sie halten können, kann es für den Verkäufer am Ende ein kostspieliges Geschäft werden.

Der dritte Grund schließlich, nicht der Versuchung zu erliegen, seine Zahlen zu sehr zu schönen, besteht darin, dass dies auch auf kurze Sicht vielleicht gar keinen so großen Unterschied macht. Wenn der Käufer eine fundiertere Untersuchung vornimmt und die Geschichte des Unternehmens in Betracht zieht, spielen kurzfristige Verbesserungen von Zahlen nur eine bescheidene Rolle bei der Bewertung. Letztendlich wollen sowohl Käufer als auch Verkäufer eine so akkurate Bewertung wie möglich.

Schöner innerer Wert

Unabhängig davon sollte eine Bewertung höher ausfallen als Ihre materiellen Anlagewerte. Einen Käufer ziehen auch die immateriellen Vermögenswerte an: die kompetenten Mitarbeiter, die Kundenkarteien und die Geschäftsprozesse. Werte, die zur Aufrechterhaltung des Tagesgeschäfts erforderlich, aber nur schlecht zu beziffern sind. Ohne eine ordnungsgemäße Bewertung durch einen Gutachter laufen Sie Gefahr, entweder den Preis zu hoch anzusetzen und so potentielle Käufer abzuschrecken oder ihn zu niedrig anzusetzen und Geld zu verschenken. Beide Szenarien sind wenig erstrebenswert, finden Sie nicht? Ein externer Sachverständiger verleiht ihren Zahlen auch höhere Glaubwürdigkeit, da der Käufer erkennen kann, wie sie zu dem von Ihnen verlangten Preis gekommen sind. Unsere Bewertungen basieren auf Forschung und Ihren eigenen Erwartungen für die Zukunft, sowohl in mittel- als auch langfristiger Perspektive. Für eine so genaue Bewertung wie möglich ist es von entscheidender Bedeutung, dass Sie Ihre Prognosen auf der Grundlage der tatsächlichen Geschäftsentwicklungen treffen. Ein gutes Erscheinungsbild und Aufhübschen sind nur Spiel und Spaß, aber wenn die Maske fällt, sind es die verbleibenden inneren Werte, die zählen.

 

Risiko für den Unternehmenswert in kleinen Unternehmen

Eine einfache Frage mit einer überraschenden Antwort

Erstaunlicherweise wissen wir nur wenig über Risiko. Die ersten anspruchsvollen Theorien über wirtschaftliches Risiko entstanden in den 1950er Jahren, und auch wenn sie seitdem weiterentwickelt wurden, gibt es keine allgemeingültige Wahrheit über den Begriff Risiko. Die Definition von Risiko hängt davon ab, wer von dem Risiko betroffen ist. Käufer, Verkäufer, Investoren und Kunden haben alle eine verschiedene Auffassung von Risiko und ebenso von  Risikovermeidung. Die meisten Menschen können jedoch der allgemeinen Definition zustimmen, nach der Risiko die Unsicherheit im Hinblick auf zukünftige Ereignisse ist. Im Grunde stellt die Zukunft selbst ein Risiko dar, da es so viele veränderliche Faktoren gibt, die den Ausgang einer Situation bestimmen. Wenn wir eine Geschäftssituation betrachten, wird Risiko oft mit Investment assoziiert, genauer gesagt, mit Kapitalrendite.

Ist Risiko ein instabiles Unternehmen?

Ein unsicheres wirtschaftliches Ergebnis ist das Risiko in einer Geschäftssituation. Wird der tatsächliche Ertrag eines Investments von der erwarteten Rendite abweichen? Es ist wichtig, diese Unterscheidung zu treffen, denn Risiko und Volatilität sind nicht dasselbe. Ein instabiles oder volatiles Unternehmen bedeutet nicht automatisch, dass Investments in dieses Unternehmen risikoreich sind. Wenn Sie in der Lage sind, den Cashflow oder den Ertrag des Unternehmens vorauszusagen, können Sie dementsprechend planen und die erforderlichen Vorkehrungen treffen. In den meisten Anlagesituationen bedeutet Risiko die Unsicherheit, die der Anleger wahrnimmt. Da Wahrnehmung schwer konkretisiert und in Zahlen wiedergegeben werden kann, ist es nicht einfach, diesen Faktor in akkurater Weise in eine Bewertung einfließen zu lassen.

Mehr über Risiko

Um unser Verständnis von Risiko zu vertiefen, müssen wir verschiedene Faktoren betrachten, die Risiko beeinflussen. Zunächst gilt es festzuhalten, dass es ein branchenspezifisches Risiko gibt. Im Allgemeinen unterliegen die meisten Unternehmen in derselben Branche ähnlichen Typen von Risiken. Diese können aus täglichen Aktivitäten abhängig von der geographischen Lage eines Unternehmens oder der verwendeten Ausrüstung herrühren, aber auch aus den allgemeinen Wachstumsaussichten der betreffenden Branche. Diese Risiken schließen Hindernisse beim Marktzugang, Konsolidierungstrends und technologische Erfordernisse ein. Dann gibt es Risiken, die in dem Unternehmen selbst begründet sind. In diesem Fall würden wir die Schwankungen der Angebots- und Nachfrageseite bei verschiedenen Kostenstrukturen, die letztlich die Erträge beeinflussen, und die Größe des Unternehmens betrachten. Größere Unternehmen tendieren zu größerer Stabilität als kleinere mit einem Nischensegment an Kunden.

Fahren wir fort: Verschiedene Unternehmen werden fremdfinanziert. Dieser Faktor verstärkt das Risiko für Investoren, da Anleihegläubiger stets bestrebt sind sicherzustellen, dass ihre Zinsen auf das Darlehen pünktlich entrichtet werden und dass sie die Kapitalsumme zurückerhalten. Normalerweise sind Unternehmen, die auf Fremdkapital angewiesen sind, für den Aktionär mit einem größeren Risiko behaftet – unter sonst gleichen Bedingungen. Außerdem werden Aktiva häufig als Sicherheit eingesetzt, wodurch der Anleger einem noch höheren Risiko ausgesetzt ist. Auf der anderen Seite verleihen Darlehensgeber in der Regel kein Geld an außerordentlich waghalsige Unternehmen.

Cash is King

Anleger reagieren auch empfindlich auf die Frage der Liquidität. Wird der Anleger in der Lage sein, seine Beteiligungen zu einem bestimmten Zeitpunkt verkaufen zu können? Falls nicht, kann es schwierig sein, Geld zu erhalten, wenn es gebraucht wird. Man schaue nur auf den Immobilienmarkt. Allzu oft ist es schwierig, die Immobilie zu einem bestimmten Zeitpunkt zu verkaufen – ganz im Gegensatz zu beispielsweise Staatsanleihen. Aus der Sicht eines Anlegers ist die Unkompliziertheit, mit der ein Investment in einem Unternehmen in Geld umgewandelt werden kann, das für andere Zwecke verwendet werden soll, daher ein grundsätzliches Anliegen.

Annäherung an eine allgemeingültige Wahrheit

Wie zu Beginn dieses Beitrags erwähnt, gibt es keine einfache Antwort auf die Frage, was Risiko eigentlich ist, besonders weil dies von so vielen Situationen abhängig ist. Indem wir das Konzept von Risiko in verschiedene Anlegersituationen aufgeschlüsselt haben, hoffen wir, Ihnen einen gewissen Erkenntnisgewinn verschafft zu haben. Wir gehen von folgendem allgemeinen Prinzip aus: Je größer das Risiko ist, dem man als Anleger ausgesetzt ist, umso geringer ist der Wert des Unternehmens. Unternehmen können ihre eigenen Risikoparameter beeinflussen, auch wenn es normalerweise einen Branchenstandard gibt. Wenn Sie eine sorgfältige Untersuchung der Natur und der Logik des Unternehmens durchführen und dadurch eine Einschätzung Ihres Unternehmenswertes vornehmen können, besteht eine wesentlich größere Chance, dass Ihre Risikobewertung die Wirklichkeit exakt widerspiegelt. Insofern kommen Sie der allgemeingültigen Wahrheit über Risiko ein Stück weit näher!

 

Die drei häufigsten Kategorien von Bewertungsmodellen für kleine Unternehmen wurden fortgesetzt

Es gibt eine Redensart, die ungefähr besagt „wichtige Dinge sollten wiederholt werden, wichtige Dinge sollten wiederholt werden“, weshalb wir die Bedeutung der Bewertung Ihres Unternehmens erneut hervorheben möchten. Wenn Sie Ihr Unternehmen verkaufen wollen oder mehr Kapital einbringen möchten, ist der Bedarf an einer Bewertung offensichtlich. Aber eine Bewertung ist auch ein kraftvolles Werkzeug bei der Leitung Ihres Unternehmens. Ihre strategischen Entscheidungen können leichter als Wert verfolgt werden und nicht nur in Geld. Sie erhalten außerdem einen holistischen Überblick über Ihr Unternehmen und können besser die Konsequenzen Ihrer Maßnahmen voraussehen.

Zurück zum Thema

Nachdem wir dies angesprochen haben, können wir wieder zu den verschiedenen Methoden der Bewertung eines Unternehmens zurückkehren. Es kann schwierig sein, die verschiedenen Schwächen und Vorzüge, die mit den Modellen verbunden sind, im Auge zu behalten. Im letzten Beitrag haben wir zwei der Modelle erörtert: das auf dem Buchwert gründende und das relative Bewertungsmodell. In diesem Beitrag werfen wir einen Blick auf die letzte der drei gebräuchlichsten Modellkategorien von Unternehmensbewertungen – auf das Modell, das wir bevorzugen, wofür wir natürlich auch unsere Gründe darlegen.

Auf Rechnungslegung basierte Bewertungsmodelle

Bewertungsmodelle, die auf der Rechnungslegung basieren, stammen in der Regel von Cashflow-Modellen ab. Sie wurden überarbeitet und angepasst, damit Daten aus der Rechnungslegung direkt im Modell genutzt werden können. Rechnungslegungsmodelle gründen sich also auf den Buchwert von Vermögen und Verbindlichkeiten. Sie fußen ferner auf historischen Kosten (oder welches Bewertungsprinzip in den jeweiligen Finanzberichten zur Anwendung kommt), die von Opportunitätskosten und Wiederbeschaffungskosten sowie vom Zeitwert des Geldes absehen. Die Modelle greifen auf das reine Überschussverhältnis zurück, d. h. Änderungen des Eigenkapitals des Unternehmens werden nur durch Nettoeinkünfte und die Transaktionen mit den Anteilseignern erklärt. Der wirkliche Vorteil dieser Modelle besteht darin, dass sie das Gleichgewicht zwischen den drei Finanzberichten – der Gewinn- und Verlustrechnung, der Bilanz und der Kapitalflussrechnung –   nutzen, um daraus indirekt den Cashflow abzuleiten, wobei die Daten der Gewinn- und Verlustrechnung sowie der Bilanz in die Bewertungen einfließen.

Das Residualeinkommen-Bewertungsmodell – Rechnungslegung und Bewertung in einem idealen Mix

Bei diesem Modell handelt es sich zwar nicht um das bekannteste Bewertungsmodell, aber es wird trotzdem weithin von Analysten genutzt. Wir sagen Ihnen auch, warum: Das Residualeinkommen-Modell berechnet zukünftige Überschussrendite auf Grundlage der verfügbaren Daten aus der Rechnungslegung ein. Nun ist Residualeinkommen mehr als überschüssige Geldmittel, es ist das Einkommen, das nach Abzug der tatsächlichen Kapitalkosten verbleibt. Die Gewinn- und Verlustrechnung enthält die Kosten der Schulden, ignoriert aber normalerweise andere Eigenkapitalkosten. Das Residualeinkommen-Modell betrachtet im Grunde die Kosten des Eigenkapitals als die Opportunitätskosten des Anteilseigners und misst dadurch dem Unternehmen einen genaueren Wert zu.

Im Vergleich zu anderen Modellen verfügt die Residualeinkommen-Bewertung über einen entscheidenden Vorteil: Sie basiert auf der vergleichsweisen Stabilität der Rechnungslegung, während das für gewöhnlich angewendete Free-Cashflow-Modell auf volatilen Kapitalflüssen beruht. Cashflow-Daten werden für Prognosen als unsicherer betrachtet, da die Zahlen dazu neigen, im Laufe der Zeit stark zu schwanken. Auf der anderen Seite ist hier ein wenig Vorsicht angebracht. Da Rechnungslegungsdaten in gewisser Weise vom Ermessen des Managements abhängig sind, sollten Ihre Prognosen erst nach einer Analyse der Qualität der vorhandenen Bilanzdaten erstellt werden.  Abgesehen davon erfreut sich das Residualeinkommen-Modell zunehmender Beliebtheit, da es einen ziemlich klaren Blick auf den aktuellen Eigenwert Ihres Unternehmens vermittelt.

Auf den Punkt gebracht

Es kann zunächst erdrückend wirken, wenn Sie sich mit dem Thema Unternehmensbewertung zu befassen beginnen und feststellen, dass es eine Anzahl Modelle dafür gibt. Werkzeuge und Methoden können sich von Branche zu Branche und von Bewerter zu Bewerter unterscheiden. Am wichtigsten ist es, jedes Unternehmen individuell zu betrachten. Abhängig von dessen Charakteristika kommen verschiedene Bewertungsmethoden infrage. Jahrzehntelange Erfahrungen haben uns gezeigt, was in verschiedenen Situationen am besten funktioniert, auch wenn das Residualeinkommen-Bewertungsmodell aufgrund seiner Einfachheit und Intuition einen hohen Stellenwert besitzt. Wir hoffen, dass Ihnen diese Mini-Serie zu derselben Erkenntnis verholfen hat!

 

Die drei häufigsten Bewertungsmodelle für kleine Unternehmen

Teil 1

Die Bewertung Ihres Unternehmens ist von essentieller Bedeutung. Ihr Unternehmen zu bewerten, bevor Sie eine Bewertung wirklich benötigen, ist noch besser. Viele Unternehmer ziehen jedoch ein Bewertungsverfahren erst mitten in einer Trennung, einer Aufspaltung des Unternehmens oder einem Verkaufsprozess in Erwägung. Dadurch entgeht Ihnen allerdings der größere Zusammenhang. Die Bewertung Ihres Unternehmens erlaubt Ihnen zu erkennen, wie weit Sie Ihre Ziele bereits verwirklicht haben. Sie erhalten einen Maßstab für die zukünftige Entwicklung und außerdem eine Momentaufnahme, wo sich Ihr Unternehmen heute befindet. Die meisten von uns führen ein Unternehmen, um Werte zu schaffen– ist es daher nicht sinnvoll, seinen eigenen Wert zu kennen?

Meisterwerk und unfertige Arbeit zugleich

Bewertungsmodelle von heute sind gleichzeitig eine Wissenschaft und eine Kunst. Sie sind wunderbar genau und abstrakt, faszinierend und komplex. Es gibt verschiedene Typen von Bewertungsmodellen, die alle ihre Vorzüge und Schwächen haben. In Lehrbüchern und Forschungsaufsätzen ist allgemein anerkannt, dass alle Modelle zu denselben Ergebnissen führen, wenn sie konsequent und ohne Einschränkungen angewendet werden. Da die meisten Modelle heute jedoch Annahmen zur künftigen Entwicklung treffen, werden die Modelle mit einigen Einschränkungen verwendet. Die Einschränkungen senken je nach Modell das Niveau der Genauigkeit in verschiedener Weise. Wir haben die drei gebräuchlichsten Modellkategorien von Unternehmensbewertungen ausgewählt und werden die Auswirkungen dieser Modelle erörtern. Wir wünschen Ihnen eine interessante Lektüre!

Direkte Cashflow-Modelle

Wie der Name schon verrät, basiert dieses Modell auf dem Cashflow, der in das Unternehmen fließt oder dieses verlässt. Die Modelle können sowohl direkt als auch indirekt sein, d. h. sie richten den Fokus direkt auf den Cashflow zu den Anteilseignern oder indirekt auf den Cashflow, der von dem Unternehmen aus einer operativen Perspektive erzeugt wird. Konsequenterweise gehören dazu Modelle, die Dividende an die Aktionäre des Unternehmens einberechnen, aber dies verdeutlicht nur, wie die Mittel verteilt werden und zeigt nicht den erschaffenen Wert. Das Ziel dieser Cashflow-Modelle ist hier der Fokus auf die Cash-Generierung. Das bekannteste indirekte Cashflow-Modell ist das Free-Cashflow-Modell. Es eignet sich gut, wenn Sie einen Überblick über Ihren derzeitigen Stand der Cash-Generierung aus ihrer operativen Tätigkeit erlangen möchten, die ein Schlüsselwert für die Wertschöpfung ist. In der Theorie ist dies der Kern der meisten Modelle, aber in der Praxis ist dieser Ansatz problembehaftet. Cashflows weisen im Verlaufe der Zeit oft erhebliche Schwankungen auf, weshalb über sie nur schwer Vorhersagen zu treffen sind.

Relative Bewertungsmodelle

Relative Bewertungsmodelle basieren auf Vergleichen mit anderen Unternehmen in derselben Branche. Durch die Betrachtung ähnlicher Unternehmen und deren Bewertungen versuchen diese Modelle Ihr Unternehmen im Verhältnis zu anderen zu analysieren. Relative Methoden können dann aufzeigen, ob ein Unternehmen im Vergleich zu anderen ähnlichen Firmen über- oder unterbewertet ist. Allzu oft ist es jedoch gefährlich davon auszugehen, dass der Markt schon das richtige Verständnis hat. Es kann durchaus angeführt werden, dass es fehlendes kritisches Denken war, dass uns 2008 in die Finanzkrise oder 2011 in die griechische Krise geführt hat. Manchmal bewertet der Markt eine ganze Branche in falscher Weise, und unserer Meinung nach sollte man sich dieser Gefahren bewusst sein. Dennoch wollen wir das Modell diskutieren. Um zu einer guten Bewertung zu gelangen, sollten die Kennziffern, die verglichen werden, den anderen Unternehmen weitgehend entsprechen. Daher sollten Sie bei der Auswahl solcher Kennziffern mit Sorgfalt vorgehen. Ertragskennzahlen, die in allen Unternehmen in gleicher Weise definiert werden, sind ein guter Anfang! Aber auch hier liegen die Beschränkungen im Markt selbst. Da sich die Wirtschaft im Lauf der Zeit ändert, können die Kennziffern einer Branche vom letzten Jahr in die Irre führen, wenn es um die Analyse des Unternehmens heute geht.

Das Beste kommt noch

Bleiben Sie dran! Der nächste Beitrag enthält Teil 2 dieser Mini-Serie. In diesem Teil werden wir die dritte Modellkategorie der Unternehmensbewertung diskutieren. Sie werden auch von uns erfahren, welches Modell aus welchen Gründen unserer Meinung nach das geeignetste ist.

 

Die Differenz zwischen dem Preis und der Unternehmensbewertung eines kleinen Unternehmens

Preis vs. Wert

Der Unterschied zwischen dem Preis und dem Wert eines Unternehmens ist einfach, nichtsdestoweniger aber entscheidend. Die Unterscheidung zu kennen, kann bedeuten, dass Sie in Ihrer nächsten Verhandlung die Oberhand behalten, dass Sie statt eines schlechten ein vielversprechendes Investment tätigen oder einfach nur eine gute Unterhaltung bei Ihrer nächsten Abendgesellschaft führen können. Nach der Lektüre dieser Ausführungen werden Sie in der Lage sein, in einer Verhandlung den Unterschied zwischen Preis und Wert richtig erkennen zu können.

Wert ist Wert?

Beginnen wir mit dem Verständnis von Wert. Wert kann in zwei Teilbereiche unterteilt werden: Buchwert und Marktwert. Buchwert ist, wie der Name schon sagt, der Wert, der sich aus den Büchern, also der Rechnungslegung, ergibt. In der Rechnungslegung wird der Wert eines Unternehmens ermittelt, indem die Verbindlichkeiten vom Vermögen abgezogen werden. Was übrig bleibt, wenn ein Unternehmen sein Vermögen verkaufen und seine Schulden begleichen würde, ist dann der Buchwert dieses Unternehmens. Der Buchwert ist der rechnerische Wert, der dem Eigenkapital entspricht.

Der fundamentale Wert oder Eigenwert ist der geschätzte Wert der Firma, der sich auf die Erwartungen künftigen Cashflows gründet. Diese Schätzungen basieren auf einer Beurteilung des Ertragspotenzials, des Investitionsbedarfs, der Finanzierungsmöglichkeiten, des Geschäftsmodells und anderer Faktoren.  Diese Faktoren werden dann an ein Bewertungsmodell Ihrer Wahl angepasst und in das Modell eingebaut.

Der Marktwert ist schließlich der Wert des Unternehmens, der diesem an den Börsen zugemessen wird. Der einfachste Weg, diesen Wert zu ermitteln, ist die Multiplikation der Anzahl der Aktien mit dem gegenwärtigen Marktpreis. Dies wird auch als Marktkapitalisierung des Unternehmens bezeichnet. Der Marktwert ist für gewöhnlich der Wert, auf den sich Zeitungen und Analysten beziehen, da er widerspiegelt, wie hoch der Preis in einer Kaufsituation wäre.

Fundamentaler Wert am Markt

Es gibt einige allgemeine Grundsätze, die zu beachten sind, wenn die Beziehung zwischen Marktwert und fundamentalem Wert betrachtet wird. Wenn der fundamentale Wert größer ist als der Marktwert, wird das Unternehmen durch den Markt im Vergleich zu seinem aktuellen Wert aus irgendeinem Grund unterbewertet. Viele Anleger wählen solche Unternehmen aus, da sie als attraktive Anlagemöglichkeiten gesehen werden. In dem Fall, in dem der Marktwert größer ist als der Buchwert, sind die Marktteilnehmer häufig von guten potentiellen Erträgen des Unternehmens überzeugt. Wenn Marktwert und fundamentaler Wert einander entsprechen, stimmen Bewertungen des Marktes und Ihre eigene Bewertung des fundamentalen Werts überein.

Wissen kann den Preis bestimmen

Fahren wir mit dem Preis fort, d. h. dem Marktwert. Der Preis einer Dienstleistung, einer Ware oder eines Unternehmens wird seit langem als Kompromiss zwischen der Summe betrachtet, die ein Käufer bereit ist zu zahlen und dem Betrag, für den ein Verkäufer bereit ist zu verkaufen. Diese Logik ist in ihrer Einfachheit bestechend. In der Praxis kommen etliche verschiedene  Faktoren zusammen, die den Preis bestimmen. Zu ihnen gehören die Anzahl der interessierten Käufer, das Gefühl der Dringlichkeit des Handels und die Verhandlungsmacht der beteiligten Parteien.

Die Erzielung einer Einigung

Das Fazit ist, dass sowohl Wert als auch Preis im Verlaufe der Existenz eines Unternehmens fluktuieren, und vielleicht ganz besonders bei einer Verhandlung. Der fundamentale Wert eines Unternehmens gründet sich in erster Linie auf Ihren Glauben und Ihr Vertrauen in das Unternehmen. Glauben Sie an die Fähigkeit des Unternehmens, zu wachsen und rentabel zu bleiben? Er hängt auch von der Branche und dem Timing ab – gibt es ein besonders großes Interesse in einem bestimmten Zeitraum? Dies kann die Preise in die Höhe treiben. Um den Preis zu beurteilen und sich über Ihre Bereitschaft zur Anlage klarzuwerden, müssen Sie alle Faktoren gewichten und eine Verbindung zwischen dem fundamentalen Wert eines Unternehmens, den Daten aus seiner Rechnungslegung und den Zukunftsaussichten für das Unternehmen herstellen. Darauf aufbauend können sich Käufer und Verkäufer hoffentlich über den Preis einigen – in all seiner wunderbaren Einfachheit.

 

Der Wert der Unternehmensbewertung in kleinen Unternehmen

Das Konzept der Unternehmensbewertung existiert bereits mehr als ein Jahrhundert, aber immer noch fällt es vielen Menschen schwer, es zu begreifen.  Wir möchten Ihnen zeigen, dass es eigentlich überraschend einfach ist! Unternehmenswert entsteht, wenn ein Unternehmen wächst und dessen Erträge aus dem eingesetzten Kapital die Kosten des Kapitals übersteigen. Das ist alles!

Was ist Ihr Unternehmen wert?

Eine Unternehmensbewertung war früher als teuer und zeitraubend bekannt. Dazu gehörte oftmals die Hinzuziehung von Finanzberatern, die die Rechnungslegung zu prüfen und die Zahlen zu analysieren hatten. Im Allgemeinen gibt es drei Hauptbereiche, auf die Sie Ihre Unternehmensbewertung gründen können: Vermögenswert, Marktwert oder fundamentaler Wert. Auf das Vermögen basierte Bewertungen sind nicht für alle Unternehmenstypen anwendbar, und der Marktwert ist nur dann aussagekräftig, wenn es für Ihre Firma hinlänglich vergleichbare Unternehmen gibt. Was den fundamentalen Wert anbelangt, ist die gebräuchlichste Bewertungsmethode das Discounted-Cashflow-Modell (DCF). Ein modernerer Ansatz der Unternehmensbewertung besteht dagegen darin, künftige Überschussrenditen einzukalkulieren. Dies gründet sich auf die verfügbaren Rechnungslegungsdaten, die von vielen Fachleuten im Gegensatz zu Cashflow-Kennzahlen als stabilere und jederzeit verfügbare Werte betrachtet werden. Indem Sie herausfinden, was Ihr Unternehmen heute wert ist, können Sie die Änderung Jahr für Jahr verfolgen, eine Wertsteigerung Ihres Unternehmens planen und die richtigen Maßnahmen ergreifen.

Der Schlüssel? Objektivität!

Wenn wir etwas aus der Geschichte gelernt haben, dann dies, dass es desaströse Folgen haben kann, das grundlegende Konzept von Unternehmensbewertungen zu missachten. Sowohl die Dotcom-Blase als auch die jüngste Rezession des Jahres 2008 kann auf die Zweckentfremdung der Bewertung eines Unternehmens zurückgeführt werden. Und um die Liste der Katastrophen noch zu ergänzen: Der Einbruch der japanischen Wirtschaft in den 1990er Jahren war im Wesentlichen eine Folge inkorrekter Unternehmensbewertungen. Wir sollten es vermeiden, dass sich die Geschichte wiederholt! Ein wesentlicher Faktor, der zu diesen Krisen beitrug, war das Fehlen einer objektiven Bewertung. Wenn Sie versuchen, Ihr eigenes Unternehmen zu bewerten, kann dies mit einem Hardcore-Fan verglichen werden, der seine Lieblingsmannschaft einschätzen soll – für beide ist es schwer, einen Schritt zurückzutreten und die Situation objektiv zu betrachten.

Die Maßnahmen von heute bestimmen den Wert von morgen

Noch einmal zur Erinnerung: Unternehmenswert wird geschaffen, wenn der Kapitalertrag größer ist als die Kapitalkosten. Eine Unternehmensbewertung ist im Prinzip eine Art Gesundheitscheck für Ihr Unternehmen. Unabhängig davon, ob Sie den Kreis der Anteilseigner erweitern wollen, Wachstumsmöglichkeiten strategisch planen möchten oder danach trachten, Gesellschafter auszukaufen, benötigen Sie dazu eine aktuelle Bewertung Ihres Unternehmens. Allzu häufig denken viele nicht an Unternehmensbewertungen, bevor sie eine brauchen. Solche Situationen sind oft von Stress geprägt, und der zusätzliche Druck durch die Unsicherheit ist unnötig. Indem Sie Ihr Unternehmen heute bewerten, können Sie den künftigen Wert besser vorhersagen, verfolgen und als Maßstab verwenden.

Das Wunderbare einer Unternehmensbewertung besteht darin, dass nichts in Stein gemeißelt ist. Wenn Sie die Zahlen, die Sie sehen, nicht mögen – ändern Sie sie! Registrieren und verfolgen Sie Kennziffern, bilden Sie Ihr Management aus und erstellen Sie einen Maßnahmeplan, um ihren angestrebten Wert zu erreichen. Durch eine Unternehmensbewertung werden Sie deutlich erkennen, welche Bereiche Ihrer besonderen Aufmerksamkeit bedürfen. Ziele zu setzen und zu wissen, wohin Sie wollen, ist bereits der halbe Erfolg.
Bestimmen Sie den Wert von morgen, indem Sie den Wert von heute kennen!